Nix Versandfreiheit für Onlineshops - Oder: Die EU zerlegt sich selbst!
Die Vereinigten Staaten von Europa... vielleicht mal in 200 Jahren...
Die Vereinigten Staaten von Europa... vielleicht mal in 200 Jahren...
Diplomökotrophologe mit FOM Diplom Orthomolekulartherapie.
Die EU war mal dazu gedacht, Europa zu vereinen. Es sollte Freiheit für alle Menschen und auch für Firmen geben, um problemlos und uneingeschränkt Handel betreiben zu können.
Das ist problemlos möglich. Wenn man eine Mega-Firma ist oder Amazon heißt und sich einen Stab an Bürokraten anstellen kann sowie einige tausend Euro jährlicher Gebühren für alles Mögliche, nach normalem Menschenverstand meist Überflüssige, locker hat.
Für uns wie für tausende andere kleine Firmen in der gesamten EU
gilt leider: Weder noch!
Deshalb müssen wir einen großen Teil der EU-Länder von der Liste
unserer Versandziele streichen.
Hier eine Aufstellung. Diese dient nicht nur für interessierte
Kunden, sondern auch für uns selbst bzw. unsere Mitarbeiter, um
ständig auf dem laufenden zu bleiben über die komplizierten
EU-Weiten Versandregeln.
Und sie hilft vielleicht enttäuschten Spaniern, Slowaken, Luxemburgern etc., zu verstehen, warum sie nach 15 Jahren unsere Produkte nicht
mehr nach Hause bestellen können.
In diesen Ländern fallen entweder hohe Gebühren für Verpackungsmaterial oder für Registrierungen oder für beides an.
Eine bürokratisch aufwendige Lizenzierung wäre erforderlich, die wir weder personell noch kostenmäßig leisten könnten.
Neben Lizenzierungskosten fällt eine einmalige Registrierungsgebühr für das Herstellerregister DPA an, diese beträgt 1.000DKK (ca. 134 €)
Als ausländischer Händler ohne CVR-Nummer fallen zusätzlich zu den Lizenzkosten und Registrierungsgebühren Kosten für einen Bevollmächtigten an. (ca. 1.500DKK /200 €)
Wir hatten 2023 genau 7 Pakete nach Dänemark, lohnt sich nicht!
Eine bürokratisch aufwendige Lizenzierung ist erforderlich - Wir hatten in den letzten Jahren nur 1-2 Pakete pro Jahr nach Estland.
Eine aufwendige Lizensierung ist erforderlich, zusätzlich fallen Kosten für die Benennung eines bevollmächtigten Vertreters in Höhe von ca. 450 Euro/Jahr an.
Liebe Griechen: Bitte nicht wundern, wenn Ihr bei kleinen Shops in der EU nichts bestellen könnt, das ist der Grund!
Als ausländischer Händler fallen zusätzlich zu den Lizenzkosten Kosten für einen Bevollmächtigten an. Diese Kosten richten sich nach den Verpackungsmengen und betragen mindestens 400 EUR/Jahr. Die erforderliche Beglaubigung der Unterschriften kostet einmalig ca. 80 EUR.
Wir hatten einige Kunden in Spanien - schade drum. Liebe Spanier... siehe Anmerkung bei den Griechen...
Eine aufwendige Lizenzierung wäre erforderlich Zusätzlich würden wir 80 € Pauschalpreis für Kleinstinverkehrbringer jährlich zahlen. Nicht viel, aber leider hat unser Angebot in den letzten 10 Jahren kaum Anklang bei französichen Käufern gefunden, im Schnitt 0-1 Paket jährlich, das wird sich auch nicht mehr ändern, da wir Frankreich schon rausgenommen haben.
Lizenzierung erforderlich, zusätzlich fallen Kosten für einen Bevollmächtigten an... Tschüß Kroatien...
Neben der notwendigen Lizenzierung fällt eine einmalige Anmeldegebühr i.H.v. 50 € zzgl. MwSt. an. Wir hatten 3 Pakete in 10 Jahren nach Zypern, sorry, fliegt raus.
Eine Lizensierung ist nötigt, zusätzlich müssen Inverkehrbringer von Verpackungen die sogenannte Natural Resource Tax zahlen. Zusätzlich müssten wir den jährlichen Mindestbetrag 84 Euro zahlen. Wir hatten vor Einführung dieser Regeln einige gute lettische Kunden, aber das lohnt sich für uns leider nicht mehr.
Eine Lizensierung ist erforderlich. Leider ist diese mit Bürokratie und Zeitaufwand verbunden, für 0-9 luxemburgische Pakete, je nach Jahr, lohnt sich das nicht mehr.
Sorry, aber die Ungarn drehen völlig durch. Und das muss ich leider sagen als Inhaber mit einer ungarischen Geschäftspartnerin, die Bestandteil unserer Firma ist!
Lizenzero gibt dazu an: "Für alle ausländischen Unternehmen ohne Sitz in Ungarn ist die Bestellung eines Bevollmächtigten verpflichtend. Zusätzlich zu den Lizenzkosten fallen deshalb Kosten für einen Bevollmächtigten an, die im ersten Jahr zwischen 930 – 1.333 € liegen.
Wichtig: In Ungarn fällt außerdem quartärlich eine Meldegebühr an, die bei jeweils 450€ Euro liegt. Rechnen Sie also neben den Kosten für den Bevollmächtigten außerdem mit Kosten in Höhe von 1.800 Euro im Jahr für Ihre Mengenmeldungen." Dem Dauer-EU-Kritiker Herrn Orban muss ich leider sagen, das ist die Spitze im EU-Bürokratiewahnsinn!
Versteht sich von selbst, dass unsere ungarischen Kunden, die teilweise sogar aus guten Bekannten und Familienmitgliedern bestanden, auf unsere Pakete zukünftig verzichten müssen.
Eine Lizensierung wäre zwar nicht nötig, aber die Registrierung im staatlichen Register BDO würde eine Anmeldegebühr in Höhe von max. 500 PLN / 120 Euro kosten. Leider hatten wir aus unserem Nachbarland in den letzten 15 Jahren kaum Bestellungen, was wir sehr bedauern, daher fliegen die jetzt raus.
Angaben aus Lizensero.eu: "Kosten für die Ernennung eines Bevollmächtigten richten sich nach Menge und können zwischen € 350,00 – 1.500,00 jährlich betragen. Die Mindestgebühr für die Lizenzierung beträgt 120 € pro Jahr." Sorry portugisische Kunden, das geht nun auch nicht mehr.
Eine Lizensierung ist erforderlich, in der jährlichen Grundgebühr von 100 EUR sind die Kosten für den Bevollmächtigten enthalten.
Schade, wir hatten in der Slowakei auch Mitarbeiter, aber leider nicht genug Kunden. Fliegen also raus aus dem Versandzielen.
Linzenzero.eu: "Neben den aufgeführten Lizenzierungskosten fällt eine einmalige Anmeldegebühr und eine jährliche Kundengebühr an:
1,60 € je angemeldeter Tonne Verpackungsmaterial
Das Mindestvertragsvolumen beträgt 265 €/Jahr."
Schade, wir hatten in den letzten Jahren einige zufriedene Kunden in Finnland, aber leider nicht genug, um solche Kosten und solche Bürokratie zu rechtfertigen.
Linenzero.eu: "Um Ihre Produktverantwortung und somit die gesetzliche Verpflichtung zu erfüllen, sind Sie zur Lizenzierung Ihrer Verpackungen an einem Recyclingsystem in Schweden verpflichtet."
Schade, dann muss Pipi Langstrumpf in Zukunft ohne unsere Kindervitamine auskommen.
Belgien, Tschechien, Irland, Italien, Litauen, Malta, Niederlande, Rumänien, Slowenien.
beliefern wir zwar, aber das gerade unsere Nachbarn dem EU-Bürokratiewahn besonders verfallen sind, ist sehr schade.
Hier ein Auszug der Regeln, die nur uns betreffen, größere Shops trifft es noch schlimmer!
Voraussichtliche Kosten für die Bevollmächtigung pro Jahr: 300 €
Voraussichtliche Lizenzierungskosten pro Jahr: 150 € Kleinstmengenpauschale
Einmalige Kosten der Beglaubigung (In Österreich ist die Beglaubigung von Vertragsdokumenten notwendig, um den Verpackungslizenzierungsverpflichtungen nachzukommen): ca. 90 EUR
Somit kostet uns der Spaß, weiterhin unsere österreichischen langjährigen Kunden beliefern zu dürfen, jährlich 450 Euro, plus 90 Euro "Eintrittsgebühr".
Da unsere Nachbarn eine sehr wichtige Kundengruppe sind, halten wir natürlich an Österreich fest.
*Sehr hilfreich für die Erstellung dieser Liste und damit wir selbst aktuell den Überblick über den ständig wachsenden EU-Bürokratiewahnsinn erhalten, war bzw. ist folgende Seite: https://www.lizenzero.eu/dashboard/